48 Jahre Rheticus-Gesellschaft

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46. JHV der Rheticus-Gesellschaft

Obmann Albert Ruetz freute sich über soviele Mitgieder und Gäste bei der 46. Jahreshauptversammlung.

Obmann Albert Ruetz konnte am 19. März 2024 zur Jahreshauptversammlung im Pfarrsaal Altenstadt 90 Gäste willkommen heißen, darunter auch die Feldkircher Stadträte Benedikt König und Clemens Rauch.

Rückschau 2023
Nach einer Gedenkminute an die verstorbenen Mitglieder, präsentierte Christoph Volaucnik in seiner humorigen Art die Rückschau der Veranstaltungen 2023. Es gab 25 Veranstaltungen mit 641 Besuchern, die Publikation „Geschichte Feldkirchs 1814- 1914“ von Karlheinz Albrecht wurde als Band 89 der RG-Schriftenreihe herausgeben. 520 Mitglieder sind per 31.12.2023 bei der RG.

Vorstandsmitglied Richard Werner vom Bereich Natur und Umwelt durfte ebenfalls über erfolgreiche Aktivitäten berichten. 

Vorstandsmitglied Richard Werner vom Bereich Natur und Umwelt durfte ebenfalls über erfolgreiche Aktivitäten berichten. Bei dem von der RG betreuten Lehrbiotop in den Alten Rüttenen in Gisingen, gab es mit 400 Arbeitsstunden besonders viel zu tun. Großer Dank gilt dem rührigen Vorstandsmitglied Markus Stolze, welcher viele ehrenamtliche Stunden in dieses Projekt investiert. Folgende Tätigkeiten wurden u.a. durchgeführt:

  • Überwinterung und Auswilderung der 2022 aufgezogenen Laubfrösche 
  • Aufzucht 2023 zur Rettung des Vorkommens, sorgfältige Gehölz-und Neophyten-Reduktion für mehr Belichtung der Gewässer und Wiesen bei gleichzeitigem Austrocknungsschutz
  • Befreien bzw. Freihalten der Wasserkörper durch Schlamm-, Laub-und Schilfentfernung
  • Sicherung des Wasserregimes soweit möglich und Umsetzung von Larven von Fröschen, Molchen, Unken bei Austrocknen
  • Am Karfreitag gab es im Rahmen der Osterferien im Auftrag der Stadt gemeinsam mit Naturführerin Iris Lerch eine Veranstaltung
  • weiters Exkursionen mit Unterstützung durch 4 Familien mit ihren jungen Helferinnen
  • eine Wintervogel-und Eichhörnchen-Fütterung sowie die alljährliche Teilnahme an der Wintervogelzählung von Birdlife.


Finanzen
Finanzreferent Heinz Menke berichtete über das abgelaufene Finanzjahr. Bei Einnahmen von € 49.298 und Ausgaben von € 47.654 gab es eine positive Bilanz von € 1.644.  
Mit den Mitgliedsbeiträgen von € 12.500 und den Fördergeldern über € 24.000 sind wichtige Einnahmen auch für 2024 gesichert. Damit kann ein anspruchsvolles Programm gestaltet und eine Publikation ermöglicht werden. Helmut Köck bestätigte In Vertretung der Rechnungsprüfer die ordnungsgemäße Finanzgebarung und so konnte der Vereinsvorstand und der Finanzreferent Heinz Menke einstimmig entlastet werden.

Programm 2024
Christoph Volaucnik
stellte dann einige Höhepunkte der Veranstaltungen 2024 vor. Insgesamt 30 Veranstaltungen, davon Vorträge, Workshop und Führungen, Exkursionen und eine 4-Tages-Reise ins Piemont mit unserem Obmann (leider beide Termine schon ausgebucht), sowie die Herausgabe einer Publikation wird es geben. Das neue Jahresprogramm wurde in Druckform an die Mitglieder bereits versandt, es kann aber auch auf der Website unter diesem Download Link heruntergeladen werden.

Dank an Sponsoren
Unter dem letzten Punkt Allfälliges, bedankte sich Obmann Albert Ruetz bei den Mitgliedern sowie bei den Sponsoren, der Stadt Feldkirch, dem Land Vorarlberg und bei der Sparkasse Feldkirch,. Anschließend gab es bei einem feinen Buffet, ausgerichtet von der Sparkasse Feldkirch, noch viel zu diskutieren.

Buchpräsentation „Der Phantast in der Vorhölle“
Über das Leben von Eduard Fritz und seiner Familie handelt ein neues Buch, welches Dieter Petras bei der JHV präsentierte. Eduard Fritz (1865 – 1951), geboren in Dalaas und aufgewachsen in Ludesch, träumte schon als Kind von großen Ländereien.

Afrika als Ziel

Doch anders als viele seiner Zeitgenossen zog es ihn nicht nach Amerika, sondern nach Afrika. Er verpflichtete sich als Missionshelfer an den Tanganjikasee, verdingte sich beim Eisenbahnbau, sparte fleißig und begründete mit den Einnahmen eine Farm im Hochland von Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania. Nachdem das Unternehmen gedieh, lernte er über eine Annonce eine Frau aus Niederbayern kennen, holte sie auf sein Land und bekam mit ihr sechs Kinder. Doch dann – der Erste Weltkrieg wurde auch in den Kolonien ausgetragen – gebot ihm die Weltgeschichte Einhalt. Eduard Fritz verlor alles und wurde vom englischen Kriegsgegner nach Ägypten deportiert.

Geschichte in Schulheften notiert
Im Gefangenenlager hielt er seine Geschichte in fünfundzwanzig Schulheften fest und verarbeitete so seinen Verlust, das Getrenntsein von der Familie und die Internierung im Wüstencamp. Doch anders als seine Mitgefangenen wollte er sich nicht mit einem Tagebuch begnügen. Also verfasste er eine phantastische Geistergeschichte mit Anklängen an die frühen Science-Fiction-Romane eines Jules Verne, verwob diese mit seiner persönlichen Biografie, entwickelte zugleich eine Sozialutopie für deutsche Siedler in Afrika, und träumte – noch zu Stummfilmzeiten – von der Verfilmung seines Manuskripts. Eduard Fritz war ein nimmermüder Tausendsassa oder, nach heutiger Maßgabe, ein Multitalent.

Eine unglaubliche Geschichte
Dieter Petras, ehemaliger Gemeindearchivar und seit 2023 Archivar im Walgau-Archiv gelangte 2019 in den Besitz der Aufzeichnungen, überarbeitete sie mit den Stilmitteln des Schelmenromans und versah sie mit zahlreichen Zusatzinformationen. Die Feldkircher Grafikerin und Illustratorin Ingrid Kornexl bebilderte die daraus entstandene Geschichte mit fantasievollen Zeichnungen. Aus all dem erwuchs ein völlig singuläres Buch, das den Versuch wagt, dem unglaublichen Leben von Eduard Fritz gerecht zu werden.

ISBN: 978-3-900143-22-0

(Bericht Helmut Köck, Fotos Gerhard Delazer, März 2024)